Flavio Hodels künstlerische Praxis bewegt sich zwischen Fragmentierung und Verfremdung. Seine Arbeiten – oft installativ angelegt – laden ein, Wahrnehmung nicht als statischen Prozess zu begreifen, sondern als etwas, das durch Risse, Lücken und Brüche entsteht. In seinen Kompositionen verschieben sich Bedeutungen, neue Räume öffnen sich im Unvollständigen. Die Arbeiten oszillieren zwischen Dissoziation und Assoziation, zwischen Konkretem und Abstraktem – ein fortwährendes Spiel mit Vervollständigung und Irritation. Dabei steht nicht die Erklärung im Vordergrund, sondern das sinnliche Erleben und die Möglichkeit, funktionales Denken für einen Moment auszuschalten. Hodel denkt Raum und Wahrnehmung als bewegliche Gefüge – stets im Begriff, sich neu zu ordnen.
„Ich arbeite mit Unterbrechungen, Brüchen und Verschiebungen – weil darin die grösste Kraft liegt, Wahrnehmung neu zu denken. Mich interessiert das Zwischen – dort, wo keine Gewissheiten herrschen, sondern Spüren, Suchen, Zusammensetzen.“
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