UELI BÄNZIGER

Ueli Bänziger folgt einem gestalterischen Prozess, der von physischer Präsenz, unmittelbarer Umgebung und improvisierter Formfindung geprägt ist. Aus Fundstücken wie Karton oder Holz entstehen plastische Assemblagen, die nicht nur visuell, sondern auch körperlich wahrgenommen werden. Seine Werke entwickeln sich aus der Bewegung heraus – inspiriert von der Philosophie des Butoh-Tanzes, in dem Körper, Raum und Zeit in ein stilles Gespräch treten.

Im Zentrum steht das Hier und Jetzt – die spontane Reaktion auf Ort, Material und innere Verfasstheit. Thürig versteht die Umgebung als aktiven Partner seiner Arbeit: Sie beeinflusst, formt und verändert das entstehende Objekt. Seine Installationen sind keine starren Gebilde, sondern Zustände – sie markieren Übergänge, transformieren Perspektiven und geben der Flüchtigkeit des Moments eine physische Gestalt. „Ich arbeite mit dem, was da ist – Fundstücke, Umgebungen, Stimmungen. Es geht mir darum, eingefahrene Denkwege zu lockern und die Wahrnehmung zu öffnen. Bewegung spielt dabei eine zentrale Rolle – im Körper, im Material, im Denken. Der Moment selbst ist mein Ausgangspunkt: direkt, ungefiltert, unverhandelbar.“

FOTOS: Alexandros Nicolaides © 2025 


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